Spurensuche nach Bethlehem
Wüstenlandschaft als Vorläufer der Krippe in der Herz-Jesu-Kirche
Ein großes Schild, gelber Untergrund, schwarze Schrift, wie ein Umleitungszeichen im Straßenverkehr, steht zur Zeit an der Robertstraße, zwischen der Südesch-Grundschule und der Herz-Jesu-Kirche. Auf dem Hinweisschild ist in großen Buchstaben zu lesen: Bethlehem. Nanu, mag der Betrachter denken, hier auf dem Südesch gibt es doch keinen neuen Stadtteil mit dem Namen des Ortes, in dem vor über 2.000 Jahren die Krippe gestanden hat und Jesus geboren wurde. Das Interesse ist geweckt und der Weg führt über den Kirchvorplatz in die Herz-Jesu Kirche.
Die Geräusche vieler Kinder bestimmen das Ziel. Vorn rechts am Altar stehen die Kleinen um eine Landschaft, die einer Wüstengegend ähnelt. Ihre Blicke richten sich abwechselnd auf das modellartige Gebiet und auf den Pastor der Gemeinde. Dieser erklärt den Schülerinnen und Schülern, dass hier in der Herz-Jesu Kirche seit Jahren eine Wüstenlandschaft als Vorläufer für die Krippe aufgebaut wird. Als Spurensucher sollen sie auf dem Weg nach Bethlehem schon heute die Personen finden, die später im Weihnachtsevangelium eine wichtige Rolle spielen. „Die Engel, Maria, die Mutter Gottes, Josef, der Zimmermann, die Hirten auf den Feldern“, mit Begeisterung beantworten die Schülerinnen und Schüler die Fragen des Seelsorgers. Das Zeigen der Wüstenlandschaft wird beendet mit dem Segen und der Zusicherung, dass die kleinen Besucher nunmehr bedeutsame Wegspuren hinterlassen haben und zum Weihnachtsfest hier eine wunderschöne Krippe (mit alten Holzfiguren) zu sehen sein wird.
„Das war heute die dritte Klasse der Südeschschule“, so der Pfarrer, „aber es kommen auch noch die Gruppen aus den nahe liegenden Kindergärten“. Weiter führt er aus, dass zu jedem Advents-Evangelium am Wochenende passend zum Text die Figuren umgestellt werden. Die Kirche sei im übrigen in der Advents- und Weihnachtszeit auch immer vormittags für jedermann bzw. -frau geöffnet.
Angesprochen auf die Arbeit mit dem Aufbau der Wüstenlandschaft führt der Geistliche aus, dass einige kräftige Herren aus der Seniorengemeinschaft in der Woche vor dem Ersten Advent (die sperrigen und schweren) Untergestelle, Bretter, Sand, Steine, Felsen und Figuren aus dem Keller der Sakristei holen. „Sie dürfen dann mit einem PKW-Anhänger bis zum Altar fahren und bauen dort alle Teile zusammen. Vier Damen der Frauengemeinschaft (kfd) haben dann soviel Geschick, jedes Jahr wieder eine Fläche von fast 20 Quadratmetern abwechslungsreich und unterschiedlich zu gestalten“.
“Ausgang Bethlehem“ - mit einem zufriedenen, anerkennenden und leicht glücklichen Gefühl folgt der Besucher dem Hinweisschild und ist beeindruckt von der Aktivität vieler Mitglieder der Herz-Jesu Pfarrei.
Die Bilder zeigen zum einen die „fertige“ Wüstenlandschaft und zum anderen den „Rohbau“ und die dazu gehörigen Materialien