Sankt Antonius spart Energie
Gemeinsame Sitzung von Kirchenvorstand und Pfarreirat
„Welchen Beitrag können oder müssen wir als Pfarrei in der gegenwärtigen Krise leisten?“ mit dieser Frage beschäftigt sich der Pfarreirat der Pfarrei St. Antonius Rheine rechts der Ems schon seit einigen Wochen. „Bereits in unserer ersten Sitzung nach den Sommerferien haben wir das Thema Energiesparen besprochen. Alle Gremienmitglieder waren sich einig, dass wir Entscheidungen treffen müssen, wie wir in unseren Kirchen den Energieverbrauch senken können“ berichtet die Vorsitzende des Pfarreirats, Kathrin Höffgen.
Die Veröffentlichung der Handlungsempfehlung „Verantwortliches Temperieren von Kirchen im Winter 2022/23“ des Bistums Münster hob die Dringlichkeit der Thematik nochmals hervor und bot einen weiten Fächerkanon an Handlungsoptionen, die individuell auf die Gegebenheit einer Pfarrei vor Ort angepasst werden müssen. So sah sich der Pfarreirat der Aufgabe gegenübergestellt, eigene individuelle und konkrete Lösungen für die 7 Kirchenstandorte der Pfarrei zu erarbeiten.
In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Kirchenvorstand am vergangenen Montag, den 17. Oktober, sind die ehrenamtlichen Mitglieder des Pfarreirates zu einer vorläufigen Entscheidung gekommen und beschlossen mit einstimmigem Votum den so genannten ,Notfallplan Energie´. „Mit diesem Maßnahmenpaket hat der Pfarreirat einen Beschluss zur Energieeinsparung getroffen und dennoch Möglichkeiten gefunden viele Gottesdienstangebote aufrechtzuerhalten“ erläutert Pastor Jan Kröger den Notfallplan.
So sieht der Plan vor, die Raumtemperatur aller Kirchen zu Gottesdiensten, Konzerten etc. um 1°C zur gewohnten Temperatur zu senken. Konkret werden die Kirchengebäude zu den verschiedenen Anlässen nur noch auf ca. 14 bis 15 Grad Celsius, das variiert zwischen den Kirchengebäuden, aufgeheizt. Das gesparte eine Grad Celsius sorgt Expertenangaben zu folge bereits für Einsparungen von ca. 10% Energie pro Kirchengebäude.
„Durch die Verlegung von Werktagsmessen in kleinere Raumeinheiten innerhalb der Kirchen, oder in die angrenzenden Gemeindehäuser, sowie der Verzicht auf zwei Gottesdienste unter der Woche, reduzieren wir den energieintensiven Prozess des Aufheizens auf die Wochenendtermine“ benennt Höffgen einen weiteren wichtigen Baustein des Notfallplans.
Alle Eucharistiefeiern an den Wochenenden sowie Tauffeiern u. ä. aber auch bislang geplante Konzerte sollen dagegen in den kommenden Wochen vorerst wie gewohnt stattfinden. Auch die Aktivitäten in den Pfarrheimen und Gemeindehäusern sowie Advents- und Weihnachtsgottesdienste bleiben von den Änderungen unberührt. „Wir appellieren aber an alle Gemeindeteams, Gruppen und Verbände die unsere Räumlichkeiten nutzen, ihr Nutzungsverhalten unter dem Gesichtspunkt des Energiesparens zu hinterfragen. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir erfolgreich den Energieverbrauch in all unseren Gebäuden senken“, betont Tim Eitermann, Mitglieds des Pfarreirat-Vorstands.
Wichtig ist dem Pfarreirat, dass es sich mit dem „Notfallplan Energie“ um eine zeitlich begrenzte Maßnahme handelt. Er tritt am 2. November 2022 in Kraft und geht bis zum
8. Januar 2023.
„Niemand weiß, wie sich der Winter und die Energiekrise entwickelt“, gibt Pastor Kröger zu bedenken. Ob mit dem Ende des Weihnachtsfestkreises am 8. Januar 2023 nicht womöglich erst der kältere Teil des Winters beginnt, oder sich die Gaskrise noch weiter zuspitzt, kann niemand wissen. Daher möchte der Pfarreirat auf seiner nächsten Sitzung Anfang Dezember die Situation nochmals aktuell bewerten und behält sich vor, eventuell weitergehende Maßnahmen zu beschließen. In der Zwischenzeit sind alle Gemeindeteams der Pfarrei aufgerufen bei ihren kommenden Zusammenkünften ebenfalls intensiv zu beraten, wie in den Immobilien (auch Pfarrheime und Gemeindehäuser) der einzelnen Gemeinden Energie eingespart werden kann.
Infobox:
Die geänderte Gottesdienstordnung sieht wie folgt aus:
Gottesdienstordnung vom 2. November 2022 bis 8. Januar 2023 |
Die regulären Eucharistiefeiern an den Werktagen werden teilweise in kleinere Räume verlegt, bzw. für den genannten Zeitraum gestrichen: · Montag: 18.00 Uhr in St. Marien (Verlegung ins Pfarrheim) · Dienstag: 19.30 Uhr in der Krypta Herz Jesu · Mittwoch: 09.15 Uhr in St. Ludgerus (Verlegung ins Ludgerus-Forum) · Donnerstag: Die Eucharistiefeiern in St. Josef, Rodde und in der Basilika entfallen · Freitag: 18.00 Uhr im Andachtsraum St. Konrad Die regulären Eucharistiefeiern an den Samstagen und Sonntagen (sowie Tauffeiern, etc.) werden ebenfalls zu den gewohnten Zeiten und Orten stattfinden! |