Kein Kind bleibt zurück - Neue Anlaufstelle im Sprachcafé „Basilika-Forum"
Der Start in den Schulalltag fällt Kindern mit ausländischen Wurzeln oft schwer. Wenn Eltern die ihren Kindern offenstehenden Bildungschancen nur unzureichend erkennen und einfachste Voraussetzungen für ein schulisches Gelingen übersehen werden, ist der „Fehlstart" vorprogrammiert. Wie man den Kindern der oftmals geflüchteten Familien auf den Weg in die schulische Bildung helfen kann, soll jetzt ein vom Bund gefördertes Modellprojekt herausfinden.
Rheine. Der Start in den Schulalltag fällt Kindern mit ausländischen Wurzeln oft schwer. Wenn Eltern die ihren Kindern offenstehenden Bildungschancen nur unzureichend erkennen und einfachste Voraussetzungen für ein schulisches Gelingen übersehen werden, ist der „Fehlstart“ vorprogrammiert. Wie man den Kindern der oftmals geflüchteten Familien auf den Weg in die schulische Bildung helfen kann, soll jetzt ein vom Bund gefördertes Modellprojekt herausfinden. Neben ausgewählten Kitas können sich interessierte Eltern aus dem gesamten Stadtgebiet jetzt auch im Sprachcafé „Basilika-Forum“ über das Projekt „GO – Schritt für Schritt, wir nehmen alle mit!“ informieren. Geschulte Elternbegleiter und Mitarbeiter des Projektes informieren Eltern, deren Kinder „auf dem Weg“ vom Kindergarten in die Schule sind, jeweils donnerstags, von 16 bis 18 Uhr, im Basilika-Forum an der Osnabrücker Straße 34. Damit Eltern das Gespräch entspannt führen können, werden ihre Kinder während der Beratung von Fachkräften der Familienbildungsstätte betreut.
Projektpartner dieses vom Bundesfamilienministerium geförderten Projektes „Starke Netzwerke – Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ sind die Familienbildungsstätte Rheine, die Pfarrei St. Antonius mit ihren Kitas St. Antonius, St. Bonifatius und St. Ludgerus sowie die Stadt Rheine. Wie die Netzwerkkoordinatorin Sigrid Düpjohann erläutert, geht es den Projektpartnern darum, neu zugewanderten Kindern möglichst schnell und bedarfsgerecht in das bestehende Erziehungs- und Bildungswesen zu integrieren. Dazu werden Kinder und ihre Eltern, die vor dem Wechsel in die Grundschule stehen, bereits im Kindergarten begleitet. Zudem wird Hilfestellung bei der Schulanmeldung, der Schuluntersuchung und der Schulbesichtigung geboten, sofern dieses neben den schon bestehenden Angeboten sinnvoll erscheint. Eltern der nicht am Projekt beteiligten Kindergärten aus ganz Rheine haben nun auch die Möglichkeit, sich donnerstags im Sprachcafé informieren zu lassen. Hier können Eltern bei einer Tasse Kaffee und in einer gemütlichen „Caféhaus-Atmosphäre“ ohne Schwellenangst die Beraterinnen aufsuchen. Und wer will, kann so ganz nebenbei auch noch das seit fast zwei Jahren dort gebotene Sprachlernangebot kennenlernen.
Neben der Information zum Übergang von Kitas in die Grundschule soll aber auch der Erfahrungsaustausch der Eltern, die Hilfe zur Selbsthilfe stehen. So sind in dem Projekt auch Schulbasare und weitere Angebote geplant, die dem Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule dienen. „Unser Ziel ist es, die Bildungsübergänge systematisch und gezielt zu fördern“, erklärt Sigrid Düpjohann. Wer betroffene Eltern mit Migrationshintergrund kennt, sollte sie auf dieses Angebot hinweisen. Auskünfte erteilt Sigrid Düpjohann in der Familienbildungsstätte Rheine, Mühlenstraße 29, Telefon: 05971/988225.
Zur Information:
Mit dem Modellprojekt „Starke Netzwerke – Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von 2017 – 2020 die Weiterentwicklung flüchtlingsbezogener Elternbegleitung. Ziel ist es, Netzwerke von Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern verschiedener Träger und Flüchtlingsfamilien zu stärken. Elternbegleitung soll dadurch nachhaltig im Sozialraum verankert werden. An bundesweit 50 Standorten unterstützen modellhaft lokale Elternbegleitungsnetzwerke zugewanderte Familien beim Ankommen und bei der Integration in der Kommune. Institutionen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, in denen Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter tätig sind, bilden im Rahmen des Programms ein Netzwerk mit wichtigen Partnern im Sozialraum und entwickeln in Abstimmung mit dem zuständigen Jugendamt niederschwellige Beratungs- und Begleitungsangebote für geflüchtete Familien. Durch die Elternbegleitungsnetzwerke erhalten neu zugewanderte Familien vor Ort wirksame Unterstützung bei der Integration, insbesondere für die Bildungschance ihrer Kinder.
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Ich komme in die Schule
, zu diesem Thema beraten Nadine Remo und Stefanie Theissing (v.l.) Eltern von schulpflichtig werdenden Kindern jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr im Sprachcafé „Basilika-Forum“ in Rheine, Osnabrücker Straße 34.