Ein Theaterabend, der viele Menschen bewegt hat


Standing Ovations und über 1000€ an Spenden für Gaza und die Ukraine
Am Abend des Karfreitags fanden sich weit über 100 Besucher:innen in der ausgeräumten Basilika ein, um eine ganz besondere Theatererfahrung zu erleben: Die Verteidigungsrede des Judas von Walter Jens – dargeboten in eindrucksvoller Weise vom Münsteraner Schauspieler Sebastian Aperdannier und musikalisch begleitet von der Organistin Alla Brukwin.
Der Karfreitag – der Tag des Leidens und Sterbens Jesu – bildete einen ebenso passenden wie herausfordernden Rahmen für dieses Stück. Denn die Verteidigungsrede des Judas stellt die wohl umstrittenste Figur des Neuen Testaments in ein neues Licht. War Judas wirklich nur der Verräter – oder war sein Handeln Teil eines größeren Plans?
Mit großer Intensität verkörperte Aperdannier einen zerrissenen, ringenden Judas, dessen Worte das Publikum in Bann zogen. Walter Jens' Text forderte dazu auf, über Schuld, Reue, Vergebung und unsere eingefahrenen Bilder von Gut und Böse nachzudenken – und das ausgerechnet an jenem Tag, der traditionell dem Gedenken an den Verrat und das Kreuz gewidmet ist.
Die Wirkung des Abends war tiefgehend. Viele Besucher:innen ließen sich auf das Wechselspiel von Text, Klang und Raum ein. Auch das soziale Anliegen des Abends wurde mitgetragen: 1091,20 € an Spenden kamen zusammen – für humanitäre Hilfe in Gaza und der Ukraine. Ein starkes Zeichen der Verbundenheit über Grenzen hinweg.
So wurde dieser Karfreitag zu einem Abend, der nicht nur das Leiden Jesu, sondern auch das Ringen des Judas, das Fragen des Glaubens – und das menschliche Mitgefühl in den Mittelpunkt stellte. Ein Abend, der nachhallt.