"Eigentlich hätten wir heute unsere Erstkommunion gefeiert...
...und das macht mich schon ein bißchen traurig",
So formulierten es einige Kommunionkinder, die am Samstag in der St. Marien-Kirche und am Sonntag in St. Josef, Rodde, ihre Erstkommunion gefeiert hätten. Und auch die Erstkommunionfeiern ist St. Ludgerus, in der Herz-Jesu-Kirche und in der St. Antonius-Basilika werden an den kommenden Samstagen/Sonntagen nicht stattfinden.
Damit der Tag, an dem die Kinder ihre Erstkommunion gefeiert hätten, trotzdem zu einem schönen und vielleicht sogar besonderen Tag werden kann, hatte sich das Leitungsteam etwas ausgedacht
Die Kinder werden eingeladen, ihren Handumriss auf ein weißes Blatt Papier zu malen, die Hand bunt auszumalen und zu gestalten. An den vorgesehenen Tagen der Erstkommunionfeier sind die jeweiligen Kirchen für mehrere Stunde geöffnet. Die Familien, die im Laufe des Tages in die Kirche kommen, werden von einigen Mitgliedern des Leitungsteams empfangen.
Im Mittelpunkt der kurzen Feier steht die biblische Geschichte der Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen Jesus am See von Tiberias.
Einige Jünger hatten sich nach den traurigen Tagen des Leidens und Sterbens Jesu in Jerusalem wieder in ihr Heimatdorf Kafanaum zurückgezogen. Es gab keine anderes Thema als diese todtraurigen Ereignisse. Normalität soll wieder einkehren - es soll alles wieder so sein wie vorher (wer wünscht sich das nicht!) Und so sagt Petrus: Ich gehe fischen! Die anderen Jünger schließen sich ihm an. Die ganze Nacht mühen sie sich ab - aber ihre Netze bleiben leer. Nichts mit Normalität - alles ist vergebens, alle Mühen umsonst. Niedergeschlagen fahren sie am frühen Morgen ans Ufer zurück. "Habt ihr nichts zu essen?", fragt sie da ein Fremder, der am Ufer steht. "Nein", muss Petrus zugeben. "Wir haben nichts gefangen!" "Fahrt noch einmal hinaus. Gebt nicht auf! Werft das Netz an der rechten Seite aus!", so weist der Fremde sie an. Und sie tun es. Und welche ein Wunder, die Netze sind voll." Da spüren sie es - einer nach dem anderen. Es ist Jesus! Er ist es wirklich.
Ein Kohlefeuer ist vorbereitet, als sie ihre Boote ans Ufer zurück gebracht haben. Dieses Feuer wärmt, schafft Gemeinschaft. (Da wäre ich gerne dabei gewesen. Diese Gemeinschaft wünschen wir uns im Moment auch so sehr.) Brot hat ER für sie auf dem Feuer gebacken, Fisch ist beraten. ER teilt es aus. ER schenkt Nahrung und Kraft.
Jede Familie kann sich ebenfalls stärken: durch das gemeinsame Vater unser, durch das Teilen des Brotes.
Der Fisch (als Karabinerhaken) erinnert an die Geschichte von der Begegnung mit Jesus. Er erinnert aber auch an das Geheimzeichen der ersten Christen und an den Halt, den Jesus uns geben will und den wir einander geben können (wie würden wir sonst durch diese Krise kommen).
Nach dieser kurzen Begegnung gehen viele Kinder und ihre Familien gestärkt nach Hause. "Spätestens zur Feier der Erstkommunion sehen wir uns wieder!"